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Als wir heute zum Mittelbergjoch kamen, staunten wir nicht schlecht. Am Gletscherboden des Taschachferners befanden sich hunderte von Tourengehern. Eine scheinbar endlose Schlange an Bergsteigern war bereits auf dem Weg Richtung Wildspitze.
Naja, was tun? Das Beste daraus machen. Wir reihten uns einfach hinten an und bei anfänglich recht schlechter Sicht erreichten wir den Boden vor dem Skideport bei strahlendem Sonnenschein. Nun bot sich uns wieder dasselbe Bild. Hunderte von Bergsteigern warem am Gipfelgrat Richtung Gipfel am Weg.
"Top of Tirol" - die Wildspitze ist und bleibt der Klassiker.
Heute ein Traumtag und fast keine Leute am Weg. Auch unsere Routenwahl war perfekt. Wir wählten den Anstieg über den Mittelbergferner entlang des Weißkamms zum Rofenkarjoch und weiter über den Ostgrat zur Wildspitze. Am Rofenkarjoch die erste Schlüsselstelle in sehr steilem Gelände und die erste Kletterei am leichten Felsgrat.
Der Wind und die Kälte waren heute besonders stark. So stark, dass einer der Kollegen Erfrierungen ersten Grades im Gesicht hatte.
Das schöne Wetter muss man nutzen solange es da ist. Die Wetteraussicht war bis Mittwochabend ausgezeichnet, so entschieden wir uns kurzfristig den Großglockner und den Stüdlgrat zu besuchen. Montagmittag war Abfahrt in Ehrwald nach Kals.
Dort Auffstieg auf die Stüdlhütte. Tolle Hütte, ausgezeichnetes Buffet, Nächtigung und Frühstück zum vernünftigen Preis.
Am nächsten Morgen um 05:30 Abmarsch und 2:25 Stunden später standen wir am Großglockner Gipfel.
Die Verhältnisse am Berg waren bei der letzten Tour so gut, dass wir uns sofort die Nordwand der Wildspitze vornahmen.
Leider spielte das Wetter nicht so mit und wir hatten so ziemlich alles was das Wetter zu bieten hatte. Wind, Schneefall, Kälte und vor allem schlechte Sicht. Zum Glück waren noch Spuren zu erkennen, so konnten wir auch in diesem "White Out" die Spur zum Einstieg finden.
Am Wandfuß lag schon an die 40cm Neuschnee, aber ab dem Bergschrund waren die Verhältnisse einwandfrei. Stellenweise Blankeis, meistens aber gefrorener Altschnee, in dem die Eisgeräte und Steigeisen ausgezeichnet bissen.
Am Gipfel, man konnte es kaum Glauben, waren überraschend viele Leute über den Normalweg gekommen. Bei dem schlechten Wetter! Ist halt schon ein richtiger "Modeberg". Vorteil, wir haben leicht jemanden für das Gipfelfoto gefunden.
Fast jeder Berg hat so seinen "besonderen" Weg um ihn zu ersteigen. Bei der Wildspitze ist das sicherlich die Nordwand, oder der Jubiläums- (Ost) Grat, mit Überschreitung vom Nord- auf den Südgipfel.
Hier unsere Seilschaft, kurz vor dem letzten Steilaufschwung, zum Nordgipfel.
Aufgrund der triesten Wettervorschau für das Osterwochenende, hat sich der Karsamstag gerade zu aufgedrängt, solch eine Tour noch durchzuführen. Hunderte von Tourengeher machten sich daran die Wildspitze über den Normalweg zu erklimmen, wir waren auf unserem, wesentlich weiteren Weg, so ziemlich alleine.
Die Verhältnisse waren so gut, dass es uns noch möglich war jenen Felsblockgrat zu klettern, der sich vom Rechten Fernerkogel zum Einstieg des Jubiläumsgrats hinzieht. Das hat uns ca. 1 Stunde gekostet, aber Zeit hatten wir an diesem Tag genügend zur Verfügung.
Piz Palü - ein Name den jeder Alpinist schon gehört hat. Spätestens wenn er den Stummfilmklassiker "Die weiße Hölle am Piz Palü" gesehen hat.
Von der Diavolezza aus gesehen, steht die Nordwand mit ihren drei mächtigen Pfeilern beeindruckend da. Der Piz Palü hat somit auch drei Gipfel. Den Ost-, den Haupt- und den Westgipfel.
Für den Alpinisten ist der Palü eine richtige Spielwiese mit etlichen Möglichkeiten ihn zu besteigen. Der Normalweg von Osten, die Überschreitung von Osten oder Westen, die drei Pfeiler, usw.
Wir haben uns für den östlichen Pfeiler, den "Kuffner-Pfeiler", mit anschließender Überschreitung des gesamten Palüs entschieden. Klettertechnisch bietet der Pfeiler stellenweise den Schwierigkeitsgrad IV-, ansonsten meist II bis III. Im oberen Firnteil beträgt die Steilheit ca. 45 Grad. Aufgrund einer Kaltfront die zwei Tage zuvor durchzog, war das obere Drittel des Felsgrates mit Schnee bedeckt, was die Kletterei wirklich nicht einfacher machte.